Wenn Kultur gerne Strategie zum Frühstück verspeist…
Vor mehr als 40 Jahren prägte der Management Vordenker Peter Drucker den metaphorischen Satz: „Culture eats strategy for breakfast“. Manager wollten viele Jahre nicht verstehen, was er damit meinte. Seit Ausbruch von „Corona“, ist jedoch die Komplexität dieses Satzes und unsere Kultur-Krise erlebbare Realität. …Was – Sie haben noch nie von Peter Drucker gehört?
Wer war Peter Drucker?
Er war ein Management Visionär und Vordenker. Ähnlich wie Jules Verne, Einstein oder Roddenberry, war Peter Drucker seiner Zeit weit voraus. Er sah, was viele nicht sahen, skizzierte, was viele sich nicht vorstellen konnten und sprach das aus, was viele sich nicht zu sagen trauten. Gäbe es eine Management-Bibel, wären seine Gedanken und Theorien ein Kernelement und entsprächen in etwa den zehn Geboten oder der Bergpredigt.
Er rief zur Autonomie auf, zur Aufklärung, zum Mitdenken und zu Agilität – sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter. Für ihn lag das Geheimnis eines krisensicheren Unternehmens in der Souveränität aller Mitarbeiter. Flache Hierarchien, Dezentralisierung, klare Zielsetzungen und der Fokus auf Kernkompetenzen galten für ihn als Mittel zum Erfolg. Erfolg, der nur durch motivierte Mitarbeiter erreicht werden kann, die von ihren Führungskräften mit Wertschätzung, Vertrauen und Bescheidenheit behandelt werden. Menschen waren für ihn wertvoll – keine Bürde.
Die neue Realität zeigt die Komplexität unserer Kultur-Krise
Im dritten Lockdown erleben wir es am eigenen Leib, was der oben genannte Satz bedeutet. Egal welche Strategien für unsere Gesellschaft, unsere Gesundheit, für die Öffnung unserer Unternehmen oder das neue Leben mit der Krise entschieden wurden - jede Strategie wurde in den letzten 13 Monaten immer wieder schmatzend von unserer Kultur verspeist. Eine Kultur, die die Entscheidungen nicht nur unserer Bundeskanzlerin vor Ostern gewaltig auf die Füße fallen ließ, sondern auch jeden einzelnen von uns täglich aufs Neue aus dem Konzept brachte. Und auch wenn wir es nicht gerne zugeben: Diese Kultur haben wir mit geformt – wir haben sie zugelassen.
Oft frage ich mich, was Peter Drucker unseren verzweifelten Politikern und leidenden Unternehmern raten würde. Denn egal welche seiner weltberühmten Schlüssel-Ideen man heranzieht, jede zeichnet heute (Drucker starb 2004 im Alter von 96 Jahren) ein gestochen scharfes Bild unserer aktuellen Situation.
Hier eine kleine Kostprobe seiner „Kultur-Gebote“– ich bin sicher, die eine oder andere Aussage haben Sie schon gehört:
- „Wer andere führen will, muss sich zunächst selbst führen können.“
- „Leadership bedeutet nicht, Leute dazu zu bringen, Dinge zu tun, die sie nicht tun wollen. Es bedeutet, Leute
dazu zu befähigen, Dinge zu leisten, von denen sie niemals glaubten sie leisten zu können.“ - „Es gibt nichts Sinnloseres, als etwas effizient zu tun, das gar nicht getan werden sollte.“
- „Wenn du es nicht messen kannst, kannst Du es auch nicht verbessern.“
- „Das Wichtigste in einem Gespräch ist zu hören, was nicht gesagt wurde.“
- “Culture eats strategy for breakfast”
In diesem Sinne: Bock darauf, Ihr Frühstück zu kultivieren? Ich helfe Ihnen dabei - Packen wir’s an!
Ein Artikel verfasst von Britta Viktoria Opatz, erschienen am 08. April 2021.